Die Werkstatt von Thomas Schmitter entwirft seit 1979 Möbel und Räume aus dem Geist der Ebenisten des 18. Jahrhunderts. Aus ausgewählten Hölzern entstehen Möbel nach Maß, modern in der Formensprache oder auch nach dem historischen Vorbild der Räumlichkeit.Vom Entwurf bis zur Ausführung übersetzen sie die allerhöchsten Ansprüche ihrer Auftraggeber. Diese reichen meist weit über die Kreation einzelner Möbelstücke hinaus. Die Bischofsresidenz in Passau, das Barockschloss in Oberbayern, der klassizistische Landsitz in Hamburg oder die Jugendstil-Villla in Nymphenburg – allesamt im Stil ihrer Zeit entstanden, suchen ihre heutigen Bewohner die Verwandlung entsprechend ihrer individuellen Raumvorstellungen.
 
Hier reicht der Auftrag bis zur Umwidmung und Ausgestaltung gänzlich neuer Räume.
Nicht zuletzt die Be-Achtung einer historischen Ausstattung als wertvolles Ausdrucksmittel und Zeugnis seiner Zeit verschafft der Werkstatt Thomas Schmitter den Respekt seiner Auftraggeber und diesem das sichere Gefühl, eine authentische Verwandlung seiner Räume in die Gegenwart zu erhalten. Wie delikat diese Aufträge sind, ergibt sich bereits aus der Ausgangssituation. Nur selten besteht eine konkrete räumlich-bildliche Vision der Auftraggeber, die über den reinen Nutzwert hinausgeht.

Hier beginnt ein wesentlicher Arbeitsbereich. Neben den Alltagsabläufen und Gewohnheiten
gilt es, die architektonische Anlage der Räume zu berücksichtigen. Zur Übersetzung dieser Maßgaben in eine architektonische Vision und einen gestalterischen Entwurf, bedarf es eines hohen Maßes an Interpretationskraft. Gleichzeitig erfordert die Arbeit eine Expertise in klassischer Formensprache und die handwerklichen Fähigkeiten eines Ebenisten des 18. Jahrhunderts: Ein geschultes Augenmaß, Geschick im Umgang mit massiven Hölzern und
Gespür für das Potential eines jeden Bretts. Mit kritischem Blick auf die Aufgabe findet hier
eine intensive Auseinandersetzung mit den gestalterischen Feinheiten statt.


Das Hand-Werkzeug ist dasselbe wie vor Generationen, allein in der Entwurfs- und Konstruktionsphase hat der Computer Einzug gehalten. Um eine langlebige und störungsfreie Funktion der Objekte zu gewährleisten, wird größter Wert auf die sorgfältige konstruktive Durchdringung der Aufgaben gelegt. Möglichst einfache, intelligente und zuverlässige Detaillösungen gehören zum Regelwerk der Anforderungen, welche die Werkstatt Thomas Schmitter sich selbst stellt.

Aus hygroskopischen Gründen verändert Holz, als organisches Material, auch nach Jahrhunderten noch sein Volumen. Die klassischen Techniken der Holzverbindung tragen diesem physikalischen Verhalten Rechnung, indem hier die einzelnen Teile so ineinander verschränkt werden (z.B. durch Zinken, Grate, etc.), dass eine Verschiebung gegeneinander schadensfrei möglich bleibt. Eine aufwendige Technik, die eine präzise Ausführung erfordert, doch nur in dieser Verarbeitungsform sind Möbel aus massivem Holz dauerhaft funktionsfähig und langlebig. Verwendet werden langjährig abgelagerte Hölzer von ausgewählten Stämmen, da schnell gewachsenes und künstlich turbogetrocknetes Holz große Spannungen in sich einschließt und stark verzieht.

Holzoberflächen werden bevorzugt von Hand gehobelt um sie zu verdichten und ihnen ein geschmeidiges Oberflächenrelief mit unvergleichlichem Tiefenlicht zu verleihen.

Damit sind sie deutlich schmutz- und feuchtigkeitsresistenter als geschliffene Oberflächen
und altern unvergleichlich schöner. Gegebenenfalls werden sie durch dünnen Öl-, Harz-, Wachsauftrag zusätzlich geschützt, oder auch sägerauh belassen, um den individuellen Ausdruck des Holzes zu verstärken.